Denkmal für einen verlorenen Handschuh 1998

Ilya Kabakov

5′42 · CH-Dialekt/DE · de/en · 2023

Der rote Handschuh, vermeintlich aus Leder, liegt verloren am Boden. Wer ihn aufheben will, wird allerdings überrascht, ist er doch aus Kunststoff und fest im Boden verankert. Gemäss Ilya Kabakov, Künstler dieser Plastik, handelt es sich sogar um ein Denkmal. Aber an wen oder was soll es erinnern und wie gross muss ein Denkmal überhaupt sein? Isabel Friedli, Kuratorin im Schaulager, nimmt uns mit auf eine Entdeckungsrunde.

Mit

Isabel Friedli

Kuratorin
Schaulager Münchenstein

Buch und Regie

Marcel Scheible

Kamera

Aurelio Buchwalder
Marcel Scheible

Montage

Christian Büttiker
Marcel Scheible

Oeil extérieur

Christa Miranda

Musik

Charlotte lang

Off-Stimme

Andreas Grötzinger

Ton

Timo Schaub

Sounddesign und Tonmischung

Thomas Rechberger

Animation

Luca BartuloviĆ

Grafik

Noëmi Bachmann

Farbbearbeitung

Hannes Rüttimann

Set-Runnerin

Tina Mülchi

Kunstwerk

Denkmal für einen verlorenen Handschuh


Der 1998 von Ilya Kabakov installierte Handschuh liegt verloren, staubig und halb verborgen auf kiesig-sandigem Boden. Wie ein stummer Chor stehen neun Chromstahltafeln im Halbrund um das unscheinbare Kleidungsstück. Sie halten unterschiedliche Texte bereit, um Gedankenspiele anzuregen. Die wetterfeste Installation lässt innehalten, der rote Handschuh ruft Geschichten und Erinnerungen hervor. Während das Denkmal in Basel langfristig verbleibt, haben befristet aufgestellte Versionen davon schon an diversen anderen Standorten – z.B. in Paris, Lyon oder New York – zum Nachdenken angeregt.

Künstler

Ilya Kabakov


Ilya Kabakov (1933 in Dnepropetrowsk – 2023 in New York) arbeitete in grosser Vielfalt mit Malerei, Illustration, Installation, mit Collagen, Alltagsobjekten und Texten, schuf gern ortsbezogene und monumentale Formate. Es trieben ihn Themen zu Lebensbedingungen und sozialen Aspekten um, die er oft in materialreiche, konzeptionelle Auslegeordnungen fügte. Seit 1987 lebte er im Westen, hauptsächlich in New York, erhielt grosse internationale Beachtung, zahlreiche Auszeichnungen und arbeitete von 1988 an zusammen mit seiner Frau Emilia Kabakov. 1998 installierte er in Basel das Denkmal für einen verlorenen Handschuh.

Kunstwerke im Film
ILYA KABAKOV 1933–2023
DENKMAL FÜR EINEN VERLORENEN HANDSCHUH 1998
map icon St. Alban-Rheinweg / Basel

Emanuel Hoffman-Stiftung
Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel
© 2023 / ProLitteris / Zürich

RASPISANIE WINOSA POMOJNOGO WEDRA 1980
PLAN FUR DAS HINAUSTRAGEN DES MÜLLEIMERS

Emanuel Hoffman-Stiftung
Depositum in der öffentlichen Kunstsammlung Basel
© 2023 / ProLitteris / Zürich