Polyvolume 1967
Mary Vieira
7′29 · DE/CH-Dialekt · de/en · 2024
In der Universitätsbibliothek Basel wird nicht nur gelesen, gelernt und geforscht, hier wird auch gespielt. Dazu lädt «Polyvolume» von Mary Vieira ein. Die Bibliotheksdirektorin Alice Keller und Andreas Ruby, Direktor im Schweizer Architektur Museum zeigen uns die bewegliche Plastik im Herzen der Bibliothek und können gar nicht anders: Bald schon beginnen sie selbst, die zauberhafte Stele der brasilianischen Bildhauerin spielerisch umzuformen.
Andreas Ruby
Direktor
S AM Schweizeriches Architekturmuseum
Alice Keller
Direktorin
Universtitätsbibliothek Basel
Polyvolume
Aus dem Zentrum eines Sechsecks mit geometrisch ausgestaltetem Podest, das sich gleichsam zum Sitzen anbietet, ragt eine Metallachse rund 3.5 m in die Höhe. Daran sind über 700 präzis zugeschnittene, dünne Metallplatten aufgeschichtet, die sich um diese Achse drehen lassen. Aufgestellt ist die 1966 – 68 aus anodisiertem Aluminium geschaffene Stele im sechseckigen Foyer des Kopfbaus, den Otto Senn für die Universitätsbibliothek Basel 1962 – 68 errichtet hatte. Mit ihrer Arbeit «Polyvolume» unterstützt Mary Vieira die architektonische Struktur dieses Erweiterungsbaus. Neben dem augenfälligen Architekturbezug zeichnet sich die Plastik durch schlichte Eleganz aus und durch die immanente Aufforderung an die Bibliotheksbesucher:innen, die Plastik spielerisch mitzugestalten und dabei fortwährend zu verändern.
Mary Vieira
Mary Vieira (1927 in Sao Paolo – 2001 in Basel) kam 1951 nach Europa, lebte in Mailand und Basel, wo sie 1958 ihre erste Ausstellung hatte. 1964 war sie mit einer Polyvolume-Arbeit an der Expo in Lausanne vertreten, zudem die erste Künstlerin, die infolge Umnutzung der Kaserne in den fortan kulturell genutzten Räumen ein Atelier einrichten konnte. Zunehmend konzentrierte sie sich auf stelenartige Grundstrukturen mit beweglichen Elementen, die von der Betrachterin immer wieder neu geordnet und gestaltet werden können. Vieira wurde international mehrfach ausgezeichnet, mit zahlreichen Werken für den öffentlichen Raum beauftragt und von namhaften Architekten für Kunst an und in Bauten herangezogen.
Bau- und Verkehrsdepartement
Eintrag und Audio-Beitrag im eGuide Museum für Gestaltung Zürich
Zum Schaffen von Mary Vieira
Das Werk, 1968, Heft 10
Podcast von Basel Tourismus